Die CDU-Landtagsfraktion unterstützt die Kritik des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes und weiterer Lehrerverbände an Bildungsministerin Streichert-Clivot. Die Ministerin hatte in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung vom 28. April mit kontroversen Aussagen viele kritische Reaktionen ausgelöst.
Hierzu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jutta Schmitt-Lang:
„Bei diesen Aussagen der Ministerin frage ich mich, wofür man das Bildungsministerium im Saarland eigentlich noch braucht. Die Ministerin sieht sich offenbar für kein einziges Problem in Schulen und Kitas verantwortlich. Ihr Versuch, die falschen bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen, fehlende Konzepte und unzureichende Ressourcen auf diese Art schönzureden, ist nur noch peinlich.
Durch solche Ablenkungsversuche oder Schuldzuweisungen an Lehrkräfte und andere wird kein einziges Problem gelöst. Die Ministerin müsste vielmehr selbst anpacken, indem sie offenkundige Probleme ernst nimmt und diese gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern sowie allen, die Schule mitgestalten, auf Augenhöhe löst.
Doch was macht Streichert-Clivot: ‚Disziplinierungsprobleme‘ werden pauschal mit ‚fehlender Mitarbeitsbereitschaft‘ oder einer anscheinend nachvollziehbaren Reaktion auf ‚pädagogische Entscheidungen‘ abgetan. Ein beispielloser Tiefschlag einer Dienstherrin gegenüber ihren Lehrkräften. Erst recht, wenn dann noch suggeriert wird, dass die Lehrerinnen und Lehrer die Bedürfnisse der Kinder nicht im Blick hätten.
Auch bei der Digitalisierung macht sich die Ministerin einen schlanken Fuß, wenn sie auf die Konzeptlosigkeit ihres Ministeriums mit Vorwürfen gegen die Schulen reagiert. Es kann nicht sein, dass die Landesregierung nur für werbewirksame Fotos mit Vorzeige-Klassen zuständig ist, etwa bei der Tablet-Ausstattung, und die Schulen und Landkreise ansonsten allein mit der Umsetzung lässt.
Diese beispiellose Ignoranz der Ministerin gegenüber der Situation in den saarländischen Schulen muss ein Ende haben. Frau Ministerin, machen Sie endlich Ihren Job!“