Von den insgesamt 122 als Reserve vorgesehenen Lehrerstellen für die saarländischen Grundschulen sind aktuell lediglich 25 vollständig besetzt. Das hat das Bildungsministerium diese Woche auf CDU-Initiative im Bildungsausschuss des Landtages einräumen müssen. Hierzu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jutta Schmitt-Lang:
„Bereits drei Wochen nach Schuljahresbeginn zeigt sich die prekäre Personalsituation an den Grundschulen im Saarland in aller Deutlichkeit. Alarmierend ist, dass bei der Grundschul-Lehrerreserve aktuell lediglich 25 volle Stellen von den insgesamt vorgesehenen 122 besetzt sind. Das Ministerium konnte nicht einmal beantworten, ob diese ohnehin minimale Reserve schon vollständig ausgeschöpft ist. Stattdessen verweist man vage auf Rückkehrer aus der Elternzeit, die irgendwann im Laufe des Schuljahres den Mangel abfedern sollen. Doch weder gibt es eine klare Aussage, wann mit einer funktionierenden Reserve zu rechnen ist, noch, wie die stetigen und ungeplanten Ausfälle kompensiert werden sollen.
Die Rückmeldungen aus der Praxis sind eindeutig: Schon jetzt, nur drei Wochen nach Schulbeginn, können längerfristige Ausfälle vielfach nicht mehr ersetzt werden. Gleichzeitig berichten die Schulen unisono von massiven Herausforderungen bei Sprache, Motorik und Grundkenntnissen der Grundschüler. Gerade deshalb können wir uns Unterrichtsausfälle ohne Ersatz schlichtweg nicht leisten. Wir brauchen den vollen Einsatz, damit Kinder im Saarland die Förderung erhalten, die sie dringend benötigen.
Wenn die SPD-Alleinregierung nicht endlich entschlossen handelt, riskiert sie einen Dominoeffekt: Unterrichtsausfälle nehmen zu, Förderangebote fallen weg, und die Bildungslücken unserer Kinder vergrößern sich weiter. Wer gerade im Grundschulbereich die Probleme auf die lange Bank schiebt, verspielt die Zukunftschancen unserer Kinder. Deshalb erwarten wir von der Bildungsministerin endlich klare Antworten, wie sie sicherstellen will, dass jedes Kind im Saarland die Unterstützung erhält, die es verdient.“