Die Zahl der gemeldeten Kindeswohlgefährdungen im Saarland ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor (Drucksache 17/1552). Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Alwin Theobald:
„Über 3.200 Fälle von Kindeswohlgefährdungen wurden 2023 registriert. Das ist ein Anstieg von über 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. In mehr als 700 Fällen davon wurde tatsächlich eine akute oder latente Gefährdung festgestellt. Die Zahlen zeigen, dass unsere Gesellschaft sensibler hinschaut, aber auch, dass dieses Mehr an Sensibilität auch dringend notwendig ist.
Die steigenden Zahlen an Kindeswohlgefährdungen treffen jedoch auf einen zum Teil erheblichen Fachkräftemangel in den Jugendämtern. Das System ist erkennbar am Anschlag. Trotz drastisch steigender Zahlen gibt es weder verlässliche Daten zur Bearbeitungsdauer noch Klarheit darüber, wie viele Kinder mangels Schutzplätzen in problematischen Verhältnissen bleiben mussten.
Die Landesregierung darf sich mit dieser Überforderung nicht abfinden, sondern muss dringend gegensteuern. Wir brauchen dringend eine Fachkräfteoffensive für Jugendämter sowie eine verlässliche Statistik über Bearbeitungszeiten. Jedes Kind, das zu lange in Gefahr bleibt, weil das System versagt, ist eines zu viel.“