Zum Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen am 15. Juni ruft die CDU-Landtagsfraktion dazu auf, pflegebedürftige Menschen besser zu schützen und das Thema Gewalt in der Pflege offen anzusprechen. Hierzu erklärt die Beauftragte der Fraktion für Familien- und Seniorenpolitik, Landtags-Vizepräsidentin Dagmar Heib:
„Kein Mensch darf der willkürlichen Gewalt anderer ausgesetzt sein, weder Menschen mit Handicap noch jene, die in einer pflegerischen Abhängigkeit leben. Gerade Ältere oder Menschen mit Demenz sind häufig nicht in der Lage, sich selbst zu schützen oder auf Missstände aufmerksam zu machen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen.
In der Pflege kann Überforderung zur Gewaltausübung führen, sei es durch persönliche Belastungen, emotionale Erschöpfung oder unzureichende Rahmenbedingungen im beruflichen Alltag. Doch diese Umstände dürfen niemals als Entschuldigung oder Rechtfertigung dienen. Stattdessen müssen wir gezielt dort ansetzen, wo Menschen an ihre Grenzen geraten, und sie rechtzeitig entlasten.
Pflegekräfte und pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung, gute Arbeitsbedingungen und verlässliche Hilfsangebote, etwa durch passgenaue Schulungen. Wer Tag für Tag Verantwortung übernimmt, darf nicht alleine gelassen werden. Es braucht außerdem flächendeckende Beratungsstrukturen, die für alle erreichbar sind, sowohl für Betroffene als auch für Menschen im sozialen oder medizinischen Umfeld.
Polizei, medizinisches Personal und alle Berufsgruppen, die mit älteren oder pflegebedürftigen Menschen arbeiten, müssen in der Lage sein, Warnsignale für Gewalt zu erkennen und angemessen zu handeln.
Je schwächer ein Mensch sich selbst schützen kann, desto stärker muss unser Schutz sein. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten: durch Aufmerksamkeit, durch konkretes Handeln oder durch die Unterstützung von Initiativen, die sich für Menschen in Pflege und ihre Rechte einsetzen.“