Höhere Landarztförderung kein Ersatz für Ausbau der Medizinstudienplätze.

Alwin Theobald Beitragsfoto

Anlässlich der Ankündigung der Landesregierung, die Fördermittel für Praxisgründungen im ländlichen Raum zu erhöhen, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Alwin Theobald:

„Dass die Maximalförderung für Praxisgründungen im ländlichen Raum angehoben wird, ist grundsätzlich zu begrüßen. Wer sich heute als Ärztin oder Arzt niederlässt, übernimmt hohe finanzielle, organisatorische und persönliche Verantwortung, insbesondere im ländlichen Raum. Zusätzliche Anreize können hier helfen. Gleichzeitig ist völlig klar, dass sich der Ärztemangel im Saarland allein mit höheren Förderbeträgen nicht lösen lässt. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass zahlreiche Hausärztinnen und Hausärzte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Gerade im ländlichen Raum drohen dadurch erhebliche Versorgungslücken.

Die jetzt beschlossene Erhöhung der Förderung darf deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Landesregierung an einer zentralen Stelle weiterhin zurückbleibt: bei den Studienplätzen für Humanmedizin. Frau Rehlinger hat selbst noch vor Kurzem beim Jubiläum der Ärztekammer bestätigt, dass das Saarland mehr Medizinstudienplätze brauche. Sie kündigte vor versammeltem Publikum an, diese auch zu schaffen. Doch schon wenige Tage später ruderte die Landesregierung wieder zurück und will nun lediglich eine Bundesratsinitiative initiieren. Das ist viel zu wenig.

Der Campus Homburg ist ein leistungsstarker medizinischer Standort mit exzellenter Ausbildung und Forschung. Wer es ernst meint mit der Sicherung der medizinischen Versorgung, muss dort endlich zusätzliche Studienplätze schaffen. Wir als CDU haben dafür schon letztes Jahr einen konkreten Vorschlag gemacht: Schaffung zusätzlicher Studienplätze im Rahmen einer länderübergreifenden Vereinbarung mit Rheinland-Pfalz, sodass die zusätzlichen Studienplätze an Studierende vergeben werden, die sich zu einer mindestens zehnjährigen Tätigkeit im Saarland oder in Rheinland-Pfalz im Anschluss an das Studium bekennen. An diesem Vorschlag halten wir weiter fest.

Notwendig ist ein echtes Gesamtkonzept mit weiteren Maßnahmen: Mehr Studienplätze für Humanmedizin am Campus Homburg, aber auch eine kluge Verzahnung von Studium, Weiterbildung und regionaler Versorgung. Förderprogramme sind ein wichtiger Baustein, aber ohne mehr Studienplätze bleiben sie eine Einzelmaßnahme, während ein Gesamtkonzept weiterhin fehlt.“

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