Die CDU-Landtagsfraktion Saar sieht nach der heutigen Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur weiterhin viele offene Fragen rund um die Absage der Breitz-Ausstellung in der Modernen Galerie. Hierzu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin, Jutta Schmitt-Lang:
„Leider waren sowohl die Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Dr. Jahn, als auch die Kuratoriumsvorsitzende, Ministerin Streichert-Clivot, heute nicht anwesend, sodass wesentliche Fragen zur Genese der Ausstellung, zu ihrer Absage und zum gesamten Verfahren nicht beantwortet werden konnten.
Was uns bisher geschildert wurde, zeigt allerdings, dass die Vorbereitung auf die Ausstellung mangelhaft war und man sich im Vorfeld offensichtlich überhaupt nicht mit der Künstlerin befasst hat. Der Umgang mit den dann offenbar spontan in einer Kuratoriumssitzung aufgekommenen Vorwürfen kann dann nur noch als kopfloses Desaster bezeichnet werden. So dilettantisch kann man eine solch bedeutende kulturelle Einrichtung nicht führen.
Bei einem derart sensiblen Thema hätte statt übereilter Hauruck-Aktionen eine sorgfältige und gründliche Prüfung stattfinden müssen, bevor solch gravierende Vorwürfe wie die des Antisemitismus gegen die jüdische Künstlerin erhoben werden. Dass dies nicht passiert ist und nun in der Öffentlichkeit ein großer Streit zwischen Stiftung und Künstlerin entbrannt ist, hat schon jetzt zu einem irreparablen Schaden für die gesamte Kulturpolitik des Saarlandes geführt.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass es vor der Absage der Ausstellung keine direkte Kommunikation mit der Künstlerin gegeben hat. Völlig unverständlich ist außerdem, dass mit der Synagogengemeinde erst nach der Absage gesprochen wurde. Das alles zeichnet das Bild eines desaströsen Krisenmanagements.
Da viele Fragen über die konkreten Vorwürfe, die Abläufe und die nun folgenden Konsequenzen dieser Eskalation nicht beantwortet werden konnten, haben wir als CDU-Fraktion eine weitere Ausschusssitzung noch in diesem Jahr beantragt. Wir erwarten, dass die Vorständin und die Ministerin dort persönlich Rede und Antwort stehen.“