Sozialer Wohnungsbau braucht Realitätssinn – Landesregierung verfehlt eigenes Ziel um Lichtjahre.

Patrick Waldraff Beitragbild

Angesichts der anhaltenden Wohnungsknappheit und der aktuellen Kritik des Immobilienverbands Deutschland West (IVD West) am Förderprogramm der SPD-Alleinregierung ruft der baupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Patrick Waldraff, zu einem realitätstauglichen Kurswechsel im sozialen Wohnungsbau auf:

„Bezahlbarer Wohnraum ist eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Doch das Saarland ist beim sozialen Wohnungsbau bundesweites Schlusslicht – und das bei wachsender Nachfrage. Die Landesregierung hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, bleibt in der Umsetzung aber weit zurück. Statt der angekündigten 5.000 Sozialwohnungen bis 2027 gibt es aktuell gerade einmal 826. Das ist nicht mehr ambitioniert, das ist weit abgeschlagen.

Die Kritik des IVD West am Förderprogramm der Landesregierung ist deshalb sehr ernst zu nehmen. Wenn private Investoren trotz Förderung keine Chance sehen, kostendeckend zu bauen, muss das Land darauf reagieren.

Ein Förderprogramm, das an den Baukosten vorbeigeht, hilft niemandem. Wenn ein Investor 16 Euro pro Quadratmeter braucht, aber nur 6,20 Euro verlangen darf, ist das schlicht nicht wirtschaftlich. Wer so plant, verfehlt die Realität, und am Ende fehlt bezahlbarer Wohnraum dort, wo er dringend gebraucht wird.

Zwar verweist das Bauministerium auf eine Vielzahl begonnener Projekte, doch das reicht bei weitem nicht aus, um die strukturelle Versorgungslücke zu schließen. Laut Pestel-Institut fehlen im Saarland rund 13.000 Sozialwohnungen. Wer sich dann öffentlich mit ein paar hundert geplanten Wohnungen schmückt, verkennt die Dimension des Problems und lenkt von der eigentlichen Herausforderung ab.

Die CDU-Fraktion wird das Thema deswegen erneut auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Bauausschusses setzen. Wir werden auch Vertreter des Immobilienverbands Deutschland West einladen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Verantwortung für sozialen Wohnungsbau darf nicht zwischen idealistischen Zielvorgaben und wirtschaftlichen Realitäten zerrieben werden. Wir brauchen Förderinstrumente, die wirklich greifen – und das geht nur im Dialog mit denen, die bauen sollen.“

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