Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt in seiner aktuellen Überblicksstudie „Grundwasserstresstest in Deutschland“ vor einem bundesweit dramatischen Rückgang der Grundwasserbestände und fordert unter anderem höhere Wasserentgelte für die Industrie, den Schutz vor Schadstoffeinträgen sowie Investitionen in Böden, Auenwälder und Moore, um Wasserspeicher in der Landschaft wieder zu stärken.
Alwin Theobald, stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie umwelt- und agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, erklärt hierzu:
„Auch wenn die Methodik der Studie durchaus Fragen offenlässt, ist die neue BUND-Studie ein weiterer Weckruf und macht deutlich: Auch das Saarland braucht endlich konkrete Landesprogramme zum Wasserschutz. Andere Bundesländer haben längst Maßnahmen ergriffen, um ihre Wasserreserven zu schützen – und das, ohne ihre Wirtschaft über Gebühr zu belasten. Wer das jedoch verpennt, wird später nicht an einschneidenden Maßnahmen wie höheren Gebühren vorbeikommen – mit allen negativen Folgen für das Saarland als Wirtschaftsstandort und die wertvollen Arbeitsplätze in Industrie und Mittelstand.
Der BUND benennt wichtige Herausforderungen, etwa die schwindende Grundwasserneubildung, die Bedeutung humusreicher Böden und die Notwendigkeit naturnaher Auenstrukturen. Die Landesregierung wäre gut beraten, endlich hinzuhören und hinzuschauen.
Wir als CDU fordern konkrete Initiativen zum Wasserschutz im Saarland und machen dazu mehrere Vorschläge – etwa den Start einer ‚Auenwald-Offensive Saarland‘: In den kommenden Jahren sollen 500 Hektar naturnahe Ufer- und Feuchtwälder wiederhergestellt oder neu angelegt werden. Gerade entlang von Blies, Prims und Nahe gibt es großes Potenzial. Hier muss das Umweltministerium handeln.
Eine weitere sinnvolle Maßnahme sind Humusbooster-Programme für Land- und Forstwirtschaft: Gesunde, humusreiche Böden speichern nicht nur Wasser, sondern sind auch CO₂-Senken. Wir brauchen eine gezielte Förderung humusaufbauender Maßnahmen – und zwar nicht erst 2030.
Zudem müssen wir den Schutz historischer Wälder wiederherstellen. Es ist völlig widersprüchlich, wenn die Landesregierung einerseits den Wasserschutz beschwört, andererseits aber den Schutzstatus historisch alter, besonders humusreicher Wälder im letzten Jahr aufgehoben hat. Diese Entscheidung gehört dringend wieder auf den Prüfstand.
Wir als CDU-Fraktion fordern die Landesregierung auf, ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Schutz und zur Stärkung der Wasservorräte bis Ende des Jahres vorzulegen – eingebettet in einen neuen saarländischen Umwelt- und Klimaschutzplan, der bisher auf halbem Wege stehen geblieben ist. Die Zeit der politischen Ankündigungen und wirkungslosen Showprogramme von Frau Ministerin Berg muss jetzt endgültig vorbei sein. Wasser wird auch bei uns im Saarland zu einem knappen Gut. Wer jetzt nicht nachhaltig und effektiv in die Speicher der Zukunft investiert – in Böden, in Wälder, in Auen –, wird in wenigen Jahren vor einem echten Versorgungsproblem stehen. Und dann wird’s teuer.“